Warum gerade der Jakobsweg?

"Ich bin der Jakobsweg und die Wahrheit und das Leben"
(Jesus von Nazareth)

Magie des Jakobsweges

Auf den Spuren des Apostel Jakobus. Pilgern gehen kann grundsätzlich jeder, dazu musst er weder in die Kirche gehen, noch einen speziellen Glauben haben. Im Laufe der Jahrhunderte hat der Jakobsweg unzählige Pilger angezogen, darunter Könige, Bettler und Abenteurer, die alle mit eigenen Hoffnungen, Träumen und Suche nach Sinn auf diesen Pfad traten. Es gibt so viele Gründe, den Jakobsweg zu gehen, wie Pilger auf seinen Wegen, und sie sind alle gültig. Jeder Mensch beginnt die Reise mit einem Rucksack voller eigener Geschichten, Erinnerungen, Motivationen, Sorgen, ungelöster Fragen usw.

Ein Teil der Pilgerschaft entscheidet sich für den Jakobsweg, nachdem sie eine bittere Phase in ihrem Leben durchgemacht haben, sei es durch Beziehungsbrüche, einer Liebesenttäuschung, den Verlust eines geliebten Menschen, einer Krankheit, familiäre oder berufliche Probleme etc.
Situationen, die Traurigkeit verursachen und zu Folge zu Stress, Angstzuständen oder sogar Depressionen führen können.


Was erleben Sie WÄHREND Ihres Weges

Viele Pilgerneulinge beginnen ihren Pilgerweg mit vielen Unsicherheiten. Sei es der Gedanke nicht in der Lage zu sein, so viele Kilometer zu gehen. Angst zu haben, sich zu verletzen, sich zu verirren, allein zu sein. Doch dann beginnt etwas Beeindruckendes auf dem Weg. Sobald sie anfangen zu gehen, verschwinden all diese Ängste und Barrieren langsam. Der Jakobsweg lehrt Sie, dass es nicht absolut wichtig ist, am Ende anzukommen, sondern der Weg selbst wichtig ist. Die Metapher "Der Weg ist das Ziel" passt hier gut rein.

Sich in der Gegenwart bewegen

Der Jakobsweg versetzt Sie auf eine Weise in das Hier und Jetzt, welche Sie vielleicht in dieser Fülle bisher noch nie bewusst erlebt haben. Während wir gemeinsam pilgern, treten all die Gedanken und Erinnerungen, die uns im Täglichen bombardieren, in den Hintergrund. Nach vorne kommt das Bewusstsein "einfache" Dinge, wie Wasser trinken, der gleichmäßige Klang unserer Schritte, das Vorbeiziehen der Vögel, der Geruch des Waldes nach dem Regen, das Geräusch des Windes in den Bäumen, das Genießen eines Stücks Obst, eine Dusche nehmen zu Tage. Diese Momente werden unglaublich sein und lassen uns lebendig fühlen. Das nennt man Aufmerksamkeit in der Gegenwart zu sein. Auch schätzen Sie zu lernen, dass das Alltägliche auf der Pilgertour, das Einfache, etwas sehr Kleines ein echtes oder sogar sehr großes Geschenk für einen sein kann.

Sich von ihrer Alltagsroutine zu lösen

Darüber hinaus werden all diese positiven Effekte durch den Kontakt mit der Natur und der freien Luft verstärkt. Das Gehen in der Natur ermöglicht ihrem Gehirn sich von der Alltagsroutine zu lösen. Fernab von all den Reizen, die uns immer wachsam halten (überfüllte Orte, Verkehr, Lärm, Mobiltelefon). Ihr Geist wird viel ruhiger und erlaubt Ihnen dadurch, auf entspannter Weise in ihren Gedanken zu schweifen. Im Wald erkennen Sie wohl möglich die "Wurzel ihres Problems". Hinter jeder Kurve entdecken Sie neue Perspektiven und Eindrücke. Der Horizont eröffnet ihren Weitblick, für neue Ideen und Ziele. Sie gehen Schritt für Schritt ihrer Klarheit entgegen. 

Der eigene Stolz wird Sie begleiten

Das Erreichen eines Zieles durch Anstrengung, erzeugt ein Gefühl von Glück und Zufriedenheit, mit uns selbst. Dieses steigert unser Selbstwertgefühl erheblich. Der Jakobsweg hat ein großes Lernpotenzial in sich. Das Überwinden von Hindernissen, über Stolpersteinen, das Bergauf und ab oder einen Anstieg überwunden zu haben (sei er klein oder groß) - alles das wird in Ihnen das Gefühl auslösen, stolz auf sich zu sein. Der Jakobsweg nimmt Ihnen zwar Kraft, gibt sie jedoch dreifach wieder zurück. Während ihres Weges hört Sie auf, sich permanent darauf zu konzentrieren, wie viele Kilometer Sie noch zu gehen haben. Sie lernen, dass jeder Schritt ein kleiner Erfolg ist, den man Feiern sollte.

Ein unvergessliches Gemeinschaftsgefühl erleben

Es ist egal woher man kommt, wieso man dort ist, welche Sprache man spricht, ob alt oder jung, groß oder klein, Mann oder Frau. Man sagt, dass der Jakobsweg uns alle gleich macht. Das ist einer der großen Werte, die alle Pilger (auch wir) erleben werden. Eine einzigartige Freundlichkeit wird Ihnen begegnen. Niemand wird beurteilt oder kategorisiert. Im Gegenteil, Sie selbst zu sein auf dem Pilgerweg ist das Wichtigste. 

Es ist ein Gefühl der Brüderlichkeit, was zwischen den Pilgern besteht. So wird es Ihnen gelingen mit mehr Leichtigkeit, sich anderen Personen zu öffnen. Empathie, Großzügigkeit, Gastfreundschaft, die Bereitschaft zu helfen, zuzuhören, zu begleiten – das sind Werte, die jeder erlebt, der den Jakobsweg geht. Auch wenn wir unsere Reise zusammen beginnen, werden wir bald feststellen, dass wir nie allein gehen werden.

Schon am ersten Tag ihrer Reise werden Sie die wohlwollenden Blicke von Menschen spüren, der Ihnen während der gesamten Reise begleitet. Menschen, die anfangs Fremde sind, können möglicherweise zu Ihrem größten Unterstützer werden, nicht nur während ihres Weges, sondern befreundet im Leben insgesamt.

Wichtige Lektion fürs Leben lernen

Zum Beispiel: Dies ist eine Lektion (von vielen), die alle Pilgerneulinge früher oder später lernen. Es ist das Thema mit dem Gepäck. Es beginnt bei den meisten schon in der Vorbereitungsphase. Wir neigen dazu, unseren Rucksack mit mehr Dingen zu füllen, die wir meinen zu brauchen. Dieses Gewicht tragen wir dann bei unserer Pilgertour mit uns. Sogar schwerer, als unser Körper verkraften kann. Diese Erfahrung kann auf viele Bereiche unseres Lebens übertragen werden. Der Jakobsweg lehrt uns, materiellen Dingen weniger Bedeutung beizumessen. So werden Sie erfreut lernen, dass es nur sehr wenig braucht, um doch glücklich zu sein.


"Pilgern beinhaltet das Unterwegssein und das Herausgehobensein aus dem alltäglichen Leben. Pilgern bedeutet, jeden Tag aufs Neue den Aufbruch ins Ungewisse wagen, das Gehen und Ausruhen, das Ankommen. Es bringt es mit sich, sich auf das Wesentliche zu reduzieren und auskommen mit dem, was man hat – und es wird einem dabei manches geschenkt, wovon man nie zu träumen gewagt hätte." (Renate Florl, deutsche Autorin von Wander- und Reiseführern)

Pilgern/Wandern aus wissenschaftlicher Sichtweise heraus

Wissenschaftliche Studien unterstützen die Idee, dass das Pilgern auf dem Jakobsweg positive Effekte auf die psychische Gesundheit hat.

Mehr lesen